Eine Frage die mir immer wieder in der Praxis gestellt wird: braucht es Nahrungsergänzungsmittel für eine gute Versorgung des Körpers? Wie ich finde keine leicht zu beantwortende Frage – es gibt mehrere Dinge die zu beachten sind.
Mangel & Erhöhter Bedarf
Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist es wichtig, den Alltag, die Ernährung, Stress, körperliche Aktivität und ggf. Vorerkrankungen zu berücksichtigen, um eine klare Empfehlung auszusprechen. Eine ganz wichtige Frage, die vorab zu klären ist – besteht denn tatsächlich ein Mangel? Wenn dieser diagnostiziert wird, dann kann man ganz gezielt bestimmte Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente einsetzen, um den Körper zu unterstützen. Es gibt auch besondere Situationen, bei denen besteht ein erhöhter Bedarf, wie z.B. eine Schwangerschaft, Stillzeit, intensives körperliches Training oder während bzw. nach einem Infekt. Eine zielgerichtete Therapie ist in meinen Augen das A und O.
Gefahr der Überdosierung oder die Produktion von „teurem Urin“
Es gibt einige Vitamine, die bei einer Überdosierung ähnliche Symptome, wie ein Mangel aufzeigen. Insbesondere fettlösliche Vitamine, wie z.B. Vitamin D oder Vitamin K, können vom Körper gespeichert werden und müssen deswegen besonders beachtet werden. Andere Vitamine neigen weniger zu Überdosierung (z.B. Vitamin C). Alles was der Körper allerdings nicht braucht, scheidet er über körpereigene Mechanismen wieder aus, sodass durch eine übermäßige Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel im Zweifel nur teurer Urin produziert wird.
Qualität der Nahrungsmittel
Die beste Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt über eine natürliche und ausgewogene Ernährung.
Mein Credo – am besten biologischer, (wenn möglich) regionaler Anbau und so unverarbeitet wie möglich.
Tamara Metz, Heilpraktikerin
- … biologischer Anbau: durch weniger Dünger sind auch weniger Zusatzstoffe bzw. Schadstoffe in den Lebensmitteln zu finden.
- … regionaler Anbau: eine Win-Win-Situation – kurze Transportwege, erfordern weniger Maßnahmen zur Erhaltung der frischen Lebensmittel, sodass diese z.B. reifer geerntet werden und durch den Transport weniger an Nährstoffen verliere. Außerdem kannst Du die regionale Landwirtschaft dadurch unterstützen.
- … so unverarbeitet wie möglich: das gilt zum einen für den Kauf von Lebensmitteln „umso mehr Natur“ – umso weniger Verarbeitungsschritte (z.B. zur Haltbarkeitsmachung) in der Lebensmittelindustrie. Für die eigene Zubereitung von Lebensmitteln gilt dies aber auch, manche Vitamine sind wenig hitzebeständig, sodass nur ein kurzes Erhitzen besser ist, als langes Köcheln um möglichst viele der Vitamine zu erhalten.
Qualität der Nahrungsergänzungsmittel
Auch bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln gilt es genau zu schauen, was ist denn an Zusatzstoffen enthalten und welche Wirkung können diese haben. Umso weniger, umso besser! Zum Teil sind Mineralstoffkomplexe voll mit Zusatzstoffen, sodass der gesundheitliche Nutzen im Vergleich zur Einnahme von Zusatzstoffen klar abzuwägen gilt. Bei Rückfragen diesbezüglich empfiehlt es sich mit Deinem Therapeuten/Deiner Therapeutin oder Deinem Arzt/Deiner Ärztin ins Gespräch zu gehen.