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Wenn Kälte zur Wohltat wird: Das erstaunliche Potenzial von Kryotherapie, kaltem Duschen und Eisbaden

Die Winterzeit bringt nicht nur frostige Temperaturen mit sich, sondern auch eine faszinierende Möglichkeit, die Gesundheit zu stärken – die Kälte. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Kryotherapie, das kalte Duschen und das Eisbaden, und entdecken, wie diese eisigen Anwendungen nicht nur erfrischen, sondern auch das Immunsystem auf Touren bringen können.

Die Wissenschaft hinter der Kälte

Kälte als Heilmittel? Die Wissenschaft sagt ja. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Kälteanwendungen positive Auswirkungen auf das Immunsystem haben können. Die Universität in Tromsø (Norwegen) publizierten ein Review von 104 Studien – hier stehen Kryotherapie, kaltes Duschen, Eisbaden und Eisschwimmen im Fokus. Kälte fördert die Produktion von Immunzellen und hilft, entzündliche Prozesse im Körper zu reduzieren. Doch wie genau entfaltet Kälte ihre Wirkung?

Kryotherapie im Detail

Die Kryotherapie, eine Form der Kältetherapie, setzt den Körper kurzzeitig extrem niedrigen Temperaturen aus, oft durch den Einsatz von Kältekammern. Dieser eisige Reiz soll die Durchblutung steigern, Entzündungen verringern und das Immunsystem stärken. Athleten schwören darauf, um die Regeneration zu fördern. Langzeitergebnisse in Studien sind allerdings noch nicht bestätigt. Insbesondere nach intensiven Trainingseinheit oder in der Wettkampfsphase ist Kryotherapie das Mittel der Wahl.

Kaltes Duschen als tägliche Erfrischung

Für diejenigen, die nicht gleich in eine Kältekammer springen möchten, kann kaltes Duschen eine zugängliche Alternative sein. Eine kalte Dusche am Morgen regt nicht nur den Kreislauf an, sondern kann auch die Produktion von Endorphinen steigern, was zu einem Energieschub und verbesserter Stimmung führt. 

Eisbaden für die Hartgesottenen

Die Königsdisziplin der Kälteanwendungen – das Eisbaden. Ein Sprung in kaltes Wasser, sei es in einem zugefrorenen See oder einer Eiswanne, kann nicht nur eine Herausforderung für die Überwindung des inneren Schweinehunds sein, sondern auch das Immunsystem kräftig ankurbeln – z.B. durch Bildung von Antioxidantien (Siems & Brenke, 2022). Weitere positive Effekte der Kälteexposition (und das damit verbundene Zittern) sind auf Blutzucker, Blutdruck und Blutlipide  möglich (Sellers et al., 2022). 

Integriere Kälte in deinen Alltag

Du musst nicht gleich Extremsportler werden, um die Vorzüge der Kälte zu genießen. Eine kalte Dusche am Morgen oder das bewusste Suchen nach Kältereizen im Alltag können bereits einen positiven Effekt haben. Achte dabei jedoch auf deine individuellen Bedürfnisse und steigere die Intensität der Kälteanwendungen langsam.

Für die Praxis: Eine kalte Dusche am Morgen…

  • Mit den Beinen beginnen (Oberschenkelinnenseite ca. 30 Sekunden)
  • Beide Arme  (ca. 30 Sekunden)
  • Abschließend der ganze Körper (wenige Sekunden)
  • Atmung integrieren (tiefe, kraftvolle Atemzüge)
  • Zeit langsam steigern

Tamara Metz, Heilpraktikerin, Sport- und Bewegungstherapeutin

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